Luftaufnahme der Mühle Neermoor 24.09.1956
Allerdings lässt sich der Mühlenplatz viel weiter zurückverfolgen, stand die Vorgängermühle als nicht sonderlich leistungsfähig am Nord-West-Ende des Mühlengrundstücks.
Als diese baufällig wurde, baute die Familie Löning dicht am Müllerhaus neu. Daten der Mühle sind:
Kappenhöhe 22,5 m, Flügelpaar 23 m, Steert für den Maschinenraum des Müllers, Galerie in 10 m Höhe, mehrere Mahlgänge. Der Mühlenbetrieb wurde über 2 Generationen Löning geführt, um dann an Sternberg und Janssen verpachtet zu sein, bevor die Familie Janssen die Mühle kaufte.
Als leistungsfähigere Diesel- und Elektromotoren die Windkraft überflüssig machten, wurde 1964 der Rückbau vorgenommen. Die Unterhaltung war nicht zu erbringen, d. h. Flügel, Kappe und Galerie konnten nicht gehalten werden. Rund 50 Jahre war nur ein Torso aus Stein- und Holzachtkant vorhanden. Seit dem Jahr 2000 befinden sich Mühle und Packhaus im Eigentum des "Börger- un Möhlnvereens i. V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das alte Wahrzeichen wieder herzustellen.
Den entscheidenden Anstoß gab ein alter Neermoorer: Helmuth Brümmer aus Bunderhee sorgte für den 1. Schritt, die Galerie. Dank des erfahrenen alten Mühlenbauers Richard Kluin konnten die Arbeiten für die Galerie unter Mithilfe von Ein-Euro-Kräften und viel ehrenamtlichem Einsatz wieder ausgeführt werden. Man wird Richard Kluin auf immer zu Dank verpflichtet bleiben.
Die Gemeinde Moormerland, vornehmlich Hartwig Janssen, Dieter Baumann, Helmuth Brümmer, Marlies Schröder sowie die Raiffeisenbank Moormerland wie die Sparkasse Leer-Wittmund machten den nächsten Schritt möglich. Der Verein selbst erwirtschaftete manchen Euro. Mitgliederbeiträge schieben mit an. So konnte der Firma Molema in Heiligerlee der Auftrag für die Kappe erteilt werden. In bester, solider Ausführung konnte dann die in den Niederlanden hergestellte Kappe von der Firma Ulferts an den Platz gehoben werden.
Die Bingo-Umweltstiftung, der Landkreis und das Land Niedersachen und breite Unterstützung aus dem Ort machten die Anschaffung der Flügel möglich. Insgesamt darf man ein Finanzvolumen von 400 000 Euro einschließlich Innenausbau nennen. Die Mühle wurde anfangs gänzlich entkernt und neu hergerichtet. So manche "Baustelle" wird vom Vorstand in Zukunft noch zu bedienen sein, von der wichtigen Unterhaltung ganz zu schweigen. Es fehlt ein Mahlgang. Insofern handelt es sich noch nicht um eine historische Mühle. Die Blecheindeckung des Achtkants - so der Wunsch - sollte eines Tages einer Reeteindeckung weichen. Günther Tuchscheerer ist als freiwilliger Hobbymüller allein zuständig, die Flügel in den Wind zu stellen und sie drehen zu lassen.
Die Zahl der Vereinsmitglieder kundet noch immer nicht von einer breiten Unterstützung. Für einen Euro im Monat, sprich ein Jahresbeitrag von 12,00 Euro, hilft man mit, dem Wahrzeichen einen immer schöneren Glanz zu geben. Schließlich sind die laufenden Kosten und Ausgaben bei einem solchen Projekt nicht unerheblich. Die Veranstaltungen in der Mühle warten auf viel Resonanz.
Werden Sie also Mitglied! Kommen Sie in die Mühle, wenn es heißt: "Die Mühle ruft!"
Ohne ein großartiges, ehrenamtliches Engagement - Mühleneinsatz ist jeden Mittwoch vormittags - und vor allem ehrenamtliche Mithilfe bei Veranstaltungen, wo sich ein aktiver Kreis wunderbar einbringt, hätte das Projekt nicht umgesetzt werden können. Sponsoren sahen ihre Unterstützung vielseitig aktiv in Szene gesetzt. Das war ein großartiges Signal. Um auch in Zukunft gerüstet zu sein, sind alle willkommen, sich einzubringen in geschätzter Kameradschaft. Ein jeder kann an vielen Stellen seine Fähigkeiten einsetzen.